Denn wenn man vom digitalen Wandel spricht, muss klar sein, dass dieser Wandel auch für jedes Unternehmen anders aus sieht. Ein Startup hat sicher andere Bedingungen, um sich zu digitalisieren als ein alteingesessenes Unternehmen, das nicht mal eben neu anfangen kann, sondern auf bestehende Infrastruktur und Prozesse aufsetzen muss.
Die begeisterte, sofortige und komplette Digitalisierung wird gerne in den Wirtschaftsmagazinen und in den Social Media Kanälen propagiert – und in der Außenkommunikation ist jeder hip, innovativ, disruptiv, digital, bereit für den Wandel und besitzt Entdeckergeist.
Doch in der harten Realität der Unternehmen geht das nicht so einfach. Wer in seinem Unternehmen gerade über verschiedene Unternehmensbereiche hinweg digitalisieren will, der muss alle Stakeholder ins Boot holen und die Mehrwerte erklären. Das gilt für die Unternehmensleitung, die IT, Legal, Finance, HR, Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen.
Das aber ist ein mühsamer Prozess der Zeit braucht: Es ist mühsam, den aktuellen Status zu prüfen. Es ist mühsam, neue Prozesse und Strategien zu entwickeln und überzeugend in den Unternehmensbereichen zu positionieren. Es ist mühsam, technologische Lösungen zu definieren, auszuwählen und zu implementieren. Es ist mühsam, neue Prozesse oder Technologien zu erlernen. Es ist mühsam, neue Konzepte und vielleicht sogar völlig neue Philosophien in die Köpfen der Mitarbeiter und auch Kunden zu bekommen.
All das kostet Zeit, Ressourcen und sehr viel Geduld. Und nicht jeder Unternehmensbereich freut sich über Veränderung oder kann diese mit entsprechendem Elan und positiver Energie umsetzen.
Daher unser Tipp: Interessante Bereiche raus suchen, bei denen mit überschaubaren Aufwand schnell ein Digitalisierungsprozess umgesetzt werden kann und dann für die anderen (Unternehmens)Bereiche Abhängigkeiten prüfen und die Transformationsschritte priorisieren.